Dominikanerkloster St. Paulus

Das Stift St. Paulus, von Bischof Burchard ab dem Jahr 1002 an Stelle der Salierburg erbaut, es hatte und hat seinen Platz inmitten der Stadt Worms.

Die Stiftskirche wurde ursprünglich als dreischiffige Pfeilerbasilika erbaut. Als besonderes Merkmal gehören zu ihr die steinernen Kuppelhelme der Türme, die im 13. Jahrhundert im byzantinisch-frühchristlichen Stil der Grabeskirche zu Jerusalem entstanden sind.

Die Stiftsherren von St. Paulus versuchten über die Jahrhunderte, das Leben der Stadt Worms kirchlich und kulturell mitzuprägen. Alle Höhen und Tiefen der Stadtgeschichte erlebten und erlitten sie mit: den Glanz kaiserlicher Reichstage, aber auch Stadtbrände und Zerstörungen, wie die von 1689.

Die Stiftskirche mit ihrer Romanik wurde fast völlig zerstört. Aber bereits Im Jahre1717 war die Kirche wieder hergestellt, jetzt als barocke Hallenkirche mit Deckengemälden, die Szenen aus dem Leben des Hl..Paulus zeigten.

Mit der Säkularisation erlosch ab dem Jahr 1797 das geistliche Leben an diesem Ort. Das Stift St. Paulus wurde aufgelöst und profaniert. Es diente in den folgenden Jahrzehnten als Lagerschuppen, Heumagazin und schließlich ab 1880 als Stadtmuseum.

Auch der Dominikanerorden hatte infolge der Säkularisation sein Wormser Kloster, das im Jahre 1226 errichtet wurde, verloren.

In den 20er Jahren des 20.Jahrhunderts zeigte der Orden Interesse an einer Neugründung, und am 16. Mai 1929 wurde das Gotteshaus, jetzt als Dominikanerkloster, neu eingeweiht. Seit dieser Zeit leben Dominikaner an diesem Ort und wirken als geistliche Gemeinschaft.

Bei den Bombenangriffen vom 21. Februar 1945 fielen große Teile der Klosterkirche in Schutt und Asche. Durch die große Unterstützung seitens der Bevölkerung konnte die Kirche wieder aufgebaut und ab 1947 wieder genutzt werden.
Seit 1993 dient das Kloster auch als Ausbildungshaus für den Ordensnachwuchs (Noviziat). .Alle Mitbrüder sind an der Klosterkirche tätig, durch Gottesdienste, Predigten, Beichtseelsorge oder Gesprächsseelsorge. Aber neben den internen Aufgaben sind auch einige Mitbrüder außerhalb des Klosters tätig, in der Krankenhausseesorge der Stadt Worms, in der Gefängnisseelsorge in Darmstadt Eberstat oder in der Schwesternbegleitung und Exerzitienarbeit.

Zu besonderen Veranstaltungen, im kirchlichen und im kulturellen Bereich, laden die Dominikaner in die Kirche oder in den Kreuzgang des Klosters, ein. Die Konzerte im Kreuzgang und der Klosterkirche erfreuen sich einer großen Zuhörerschar. In den letzten Jahren wurde die Klosterkirche von innen renoviert und eine neue Orgel eingebaut, die Außenfassade und die Turmhelme wurden restauriert.

Im Jahr 2007 wurde das Portal, eine Nachbildung der Bernwardstür (Domtür) von Hildesheim, dank großzügiger Spenden erneuert. Der vorherige Eisenguss war aufgrund von Kriegsschäden und des Alterungs- und Korrosionsprozesses des Materials in einem so schlechten Erhaltungszustand, dass ein Neuguss in Bronze empfohlen wurde. Am 10. November 2007 wurde das neue Portal feierlich eingeweiht.

Nun sind weitere Sanierungsprojekte zum Erhalt dieses geschichtsträchtigen Gebäudes geplant und bereits im Gange, so der Seiteneingang und die Nordseite der Klosterkirche sowie die Restaurierung der Apsis. Alleine können wir diese finanziellen Lasten nicht tragen – daher sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

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